Europa-Wahl 2019 – Und warum wählst du?

Was bisher geschah:

Vor anderthalb Jahren war Bundestagswahl in Deutschland. Anlässlich dieser Wahl hat Steffi Laskowski im Youthletter 2017/02 einen Artikel geschrieben, indem sie die drei Optionen vorgestellt hat, wie man sich bei einer Wahl verhalten kann. Für die Europawahl ist dieser Artikel wieder aktuell.

Ihre drei Optionen lauten:

  1. Nicht zur Wahl gehen. Aber in einer Demokratie zu leben, ist ein Privileg, dass man nutzen sollte.
  2. Einfach irgendwo Kreuze setzen. Aber für viele andere Dinge im Leben entscheidet man sich auch nicht willkürlich.
  3. Informationen sammeln, vergleichen und entscheiden, welche Partei am besten zu mir passt. Dies ist natürlich die anspruchsvollste Variante, aber Steffi zählt gute Gründe und Möglichkeiten auf, warum und wie man sich am besten informieren kann.


Was auf den Social-Media-Kanälen so passierte:

Die Projektgruppe Europa der Kolpingjugend Deutschland hat im vergangen halben Jahr unter #myeurope Beiträge gepostet, um sich für die EU stark zu machen und über die EU zu informieren. Bisher gab es jeden Montag einen neuen Post, aber je näher es auf die Europawahl zugehen wird, desto mehr Beiträge werden auch unter diesem Hashtag zu finden sein. Wenn du also immer schon mal wissen wolltest, was eine Postkarten-Briefmarke und die EU gemeinsam haben, oder was eigentlich der Unterschied zwischen Europäischem Rat, Ministerrat, Rat der Europäischen Union, EU-Kommission und EU-Parlament ist, solltest du dir unbedingt die Beiträge ansehen.

Der Hashtag wird aber inzwischen nicht nur von der Kolpingjugend Deutschland genutzt. Auch die AG SocialMedia der Kolpingjugend DV Aachen hat im Februar darunter gepostet. Ihr Hauptaugenmerk lag darauf, wie die EU unser Leben im Sinne unseres Schwerpunktthemas „stark füreinander fair miteinander“ in den drei Gerechtigkeiten (soziale, internationale und ökologische Gerechtigkeit) beeinflusst.

Ich geh zur Europawahl, weil…

Willst du mit mir gehen? – Begegnungstage der Kolpingjugend NRW im Landtag

Wir möchten euch auf eine spannende Veranstaltung der Kolpingjugend NRW aufmerksam machen. Ihr könnt an zwei Tagen Landespolitiker*innen treffen und mit den jugendpolitischen Sprecher*innen der Fraktionen zu aktuellen politischen Themen diskutieren, wie z. B. die Freitagsdemos. Wir finden, dass ist ein tolles Angebot. Nähere Informationen dazu, findet ihr hier. Vom 9.-10. Juli 2019 kommt die Kolpingjugend NRW in den Landtag. Wir bringen junge Menschen und Landespolitiker*innen miteinander in Kontakt. Wir freuen uns, wenn Du dabei bist.
Du bist jung und willst den Landtag kennenlernen? Du hast ein Anliegen, das du besprechen willst? Wir vernetzen dich mit der Politik.

9. Juli 2019
Du bist das erste Mal in Düsseldorf oder kennst den Landtag bereits? Ganz egal! Wir bereiten uns für die anstehenden Gespräche gemeinsam vor. Junge Menschen bewegen einige Probleme: Das Klima und die fridays-for-future-Demos, die soziale Situation und Chancen von armen Kindern, Wahl-recht und Beteiligung von jungen Menschen. Mit diesen oder deinem eigenen Thema wollen wir mit Politiker*innen ins Gespräch kommen. Ab 12:00 Uhr: Einchecken in der Unterkunft im A&O möglich 14:00 Uhr: gemeinsame Vorbereitung der anstehenden Ge-spräche der Begegnungstage im Landtag. Der genaue Raum wird noch bekannt gegeben. Ab 18:00 Uhr: gemeinsame Diskussionsrunde mit den ju-gendpolitischen Sprecher*innen der Fraktionen.
Danach: Abendausklang in der Düsseldorfer Altstadt

10. Juli 2019
Im Eingangsbereich des Landtags ist viel Trubel und einiges los. Diese Möglichkeit für einen kurzen Plausch zwischendurch wollen wir nutzen. Ein Erinnerungsfoto oder ein kurzer Snack, Smalltalk oder ein langer Austausch, alte Bekannte treffen oder neue Kontakte knüpfen – all dies kann an diesem Tag passieren. Du wirst für diese Begegnungen bestens vorbereitet sein!
9:30 Uhr: Führung durch den Düsseldorfer Landtag
11:00 Uhr – 16:00 Uhr: Gesprächsmöglichkeit und Präsentation der Kolpingjugend in der Bürgerhalle des Landtags
ca. 16:00 Uhr: Abschluss der Tage im Landtag und Abreise

Unterbringung: Doppelzimmer im A&O Hostel Düsseldorf.
Kosten: 30€ inkl. Unterbringung, Abendessen und Frühstück (20€ für Kolping-Mitglieder)
Mindestalter: 16 Jahre, eine Freistellung vom Unterricht möglich (Musterschreiben auf Nachfrage)
Anmeldung:
Per E-Mail an Paul Schroeter (schroeter@kolpingjugend-nrw.de) unter Angabe der Adresse, des Geburtsdatums, der Personalausweisnummer, Kontaktmöglichkeiten (Handynummer oder E-Mailadresse) sowie ggf. eines Themenwunsches und der Kolping-Mitgliedsnummer bis zum 18.06.2019.

Europa-Monat: Welche Angebote nutze ich eigentlich von der EU?

Im Mai steht die Europawahl an – deswegen nutzen wir dieses Jahr den Februar und beschäftigen uns mit Europa und der EU in ein paar Ausschnitten und Aspekten. Regelmäßig gibt es dazu Posts auf Facebook und Instagram, einige Themen werden auch hier aufgegriffen.

Mal eben nach Holland und Pommes snacken! – fällt  mir als erstes ein… und ich ärgere mich ein bisschen, denn die wirklich coolen Angebote habe ich selbst noch nie genutzt.

Was ich meine?

Interrail zum Beispiel, durch ganz Europa mit dem Zug (günstigere Tickets bekommt man bis einschließl. 27). Die EU hat im letzten Sommer 15.000 Tickets an 18-jährige verlost!

Oder das ERASMUS + Förderprogramm, bei dem man nicht nur Studiensemester im EU-Ausland verbringen kann, sondern auch Praktika (Studierende und Auszubildende) gefördert werden. Wem die EU Grenzen auf dem europäischen Kontinent zu klein sind, sollte unbedingt mal schauen, welche Ziele zum EU-Überseegebiet gehören (ja, auch karibische Inseln sind dabei).

Neu ist außerdem die Initiative „europäischer Solidaritätskorps“. Im Prinzip handelt es sich um eine Datenbank (Registrierung ab 17 Jahren und bis 30 möglich) von Organisationen im In- und Ausland, die Menschen für ihre solidarischen Projekte suchen. Du hast die Möglichkeit 2 – 12 Monate freiwillig, im Praktikum oder sogar mit Festanstellung eins von vielen Projekten zu unterstützen. Themen sind u.a. Sport, Kultur, Gesundheit, Naturschutz, Inklusion und Integration.

Alles Möglichkeiten deinen EU-Horizont kulinarisch, abenteuerlich, engagiert und neugierig zu erweitern. Mehr Infos findest Du unter den Links unten.

Ich glaube ich suche mir für dieses Jahr direkt etwas raus… und zwar nicht nur Pommes in Holland  😉

Was bietet die EU jungen Menschen? https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/was-bietet-die-eu-jungen-menschen–456222

Interrail: https://www.interrail.eu/de/sonderangebote/ermaessigungen-fuer-jugendliche-bei-interrail

Europäischer Solidaritätskorps: https://europa.eu/youth/solidarity/faq_de

ERASMUS +: (Studierende) https://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/opportunities/students_de (Praktika) https://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/opportunities/trainees_de

Landtag.Live – Düsseldorf

Wie funktioniert der Landtag Nordrhein-Westfalen? Wie arbeiten die Abgeordneten in Ausschüssen und Plenum? Wie werden Beschlüsse vorbereitet, Anträge gestellt, Interessen gebündelt und vertreten?

…Fragen die sich bei LANDTAG.LIVE ganz praktisch, live im Landtag NRW von selbst beantworten: In dieser Woche übernimmt jeweils ein_e Landtagsabgeordnete_r die „Patenschaft” für eine_n Teilnehmer_in der jugendpolitischen Praxiswoche LANDTAG.LIVE. Dir wird ein Einblick in die Tätigkeiten einer_s Abgeordneten ermöglicht. Daneben begleitest Du den_die Abgeordneten – soweit möglich – zu Gesprächen und in der Vorbereitung. In dieser Woche hast Du damit auch die Möglichkeit, Abgeordneten Deine Anliegen, Fragen und Bedürfnisse vorzutragen und Dich mit ihnen darüber auszutauschen.

Mit LANDTAG.LIVE möchte die Kolpingjugend NRW, in Kooperation mit den Landtagsabgeordneten, den Dialog zwischen jungen Menschen und Politik fördern. Neben der Begleitung des_der Abgeordneten ist ein Rahmenprogramm mit gemeinsamer Vorbereitung, Gesprächen und Freizeit organisiert.

Die Anmeldung ist bis zum 29. September möglich, alle Infos gibt’s hier.

 

Rahmenbedingungen:

Zeitraum:
25. November bis 30. November 2018

Themen:

Europa, Freiräume, Kinderarmut

Seminarort:
Landtag Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Unterbringung:
Jugendherberge Düsseldorf in Zwei- oder Dreibettzimmern

Mindestalter:
16 Jahre (z.T. ist eine Freistellung vom Unterricht) möglich.

Kosten:
95,00 Euro (inkl. Unterbringung, Frühstück, Abendessen)
70,00 Euro für Kolping-Mitglieder

Von KoBie, vor

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!?

Das Gebot „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Lev 19,18) ist besonders uns als Christinnen und Christen wohl bekannt, aber wie sieht Nächstenliebe eigentlich aus? Und ist Nächstenliebe in der heutigen Zeit eigentlich noch up to date?

„Jeder ist sich selbst der Nächste“ oder „Die anderen sind mir egal“ – solche Sprüche begegnen einem im Alltag immer mal wieder. Menschen gehen mit gesenktem Kopf durch die Straßen oder gucken in Bus und Bahn stur geradeaus, ohne einen Blick für ihre Umgebung oder ihre Mitmenschen zu haben. Manche vielleicht – aber nicht alle:

Auf dem Weg zu einer Konferenz der Kolpingjugend musste ich voll beladen mit Koffer und Taschen zum Bus laufen, da der Weg mit Gepäck doch länger dauerte als gedacht. Ich war gestresst und hatte nur im Kopf, dass ich unbedingt meinen Zug erwischen musste. Es kam wie es kommen musste: Der Bus erreichte die Haltestelle und ich war noch nicht da. Die Fahrgäste an der Haltestelle stiegen ein, die Türen schlossen sich und der Bus fuhr an. Zu meinem großen Glück war der Busfahrer sehr aufmerksam. Er sah mich wohl aus dem Augenwinkel vollbeladen auf die Haltestelle zu rennen. Anstatt mich zu ignorieren und einfach zu fahren, hielt er an und wartete, bis ich den Bus erreicht hatte. Ein kleiner Akt der Nächstenliebe! Ich war dem Fahrer unendlich dankbar. Er hat mir den Tag gerettet. Ich habe den Zug bekommen und konnte ganz entspannt zur Konferenz reisen.

Nächstenliebe hat für mich viele Gesichter: Ein freundliches Wort, ein Lächeln, eine selbstlose Tat oder eine kleine, nette Geste: Ein Busfahrer, der mich nicht ignoriert, sondern wieder anhält und mich einsteigen lässt oder jemand, der mir hilft, meinen schweren Koffer in die Ablage im Zug zu heben. Es können auch Fremde sein, die mich auf der Straße grüßen, mich einfach so anlächeln oder mir einen schönen Tag wünschen.

All diese Akte der Nächstenliebe, egal ob klein oder groß, die mir bisher begegnet sind, haben mich oft den ganzen Tag hindurch begleitet oder einen miesen Tag zu einem guten gemacht. Und es hat in mir den Wunsch verstärkt, dies auch an andere weiterzugeben.

Unter dem Motto  „stark füreinander – fair miteinander“ setzt sich die Kolpingjugend seit ca. zwei Jahren mit dem Thema „Gerechtigkeit“ auseinander. „stark füreinander – fair miteinander“ auch in diesem Motto schwingt der Begriff Nächstenliebe mit:

„stark füreinander“: Bei einer Nachtwanderung stark für die zu sein, die sich ängstigen, um gemeinsam den Weg zu schaffen; in einer Streitsituation eingreifen und dem Schwächeren beistehen oder zusammen das Sternenzelt aufbauen, einer alleine kann das nicht.

„fair miteinander“: Jemandem meinen Platz im Bus anzubieten, sich mit dem Obdachlosen am Bahnhof zu unterhalten oder der gestressten Kassiererin an der Supermarktkasse zu sagen, dass man Zeit hat und sie sich nicht hetzen muss.

Die vielen sozialen Projekte der Jugend- und Erwachsenenverbände und ehrenamtliches Engagement in all seinen Formen sind Zeichen der Nächstenliebe.

Nächstenliebe ist für mich vollkommen up to date. Es ist die Entscheidung, meinen Mitmenschen mit Freundlichkeit, Wohlwollen, Respekt und Hilfsbereitschaft zu begegnen: stark füreinander – fair miteinander!

 

Stefanie Laskowski

Mitglied der AG Politik

NRW-Wochenende – Tagen, Kicken, Schlaumachen

Vom 29. Juni bis zum 1. Juli findet in Düsseldorf ein Wochenende der Kolpingjugend NRW statt.

Am Freitagabend tagt die Landeskonferenz – es gibt Berichte aus der komissarischen Landesleitung, vom Kolpingwerk NRW und aus den AGs, vielleicht sogar Wahlen, bestimmt auch Anträge.

Samstag (13-16 Uhr) geht’s dann weiter mit dem Spiel gegen den FC Landtag für Freiräume und Bildung in gemischten Teams. Passende Trikots und die Diskussion in der „3. Halbzeit“ werden von der AG Jugend und Poitik gestellt und vorbereitet. Auf dem Kunstrasenplatz von  Fortuna Düsseldorf direkt neben dem Paul-Janes-Stadion (Flinger Broich 87, 40235 Düsseldorf) stoßen wir dann an. Ihr müsst mit eurer Gruppe nur eine Spieleranzahl und die Trikotgrößen angeben.

Am Sonntag (10-16 Uhr) beschäftigen wir uns mit Fragen rund um das Thema Kinderarmut und machen uns mit verschiedenen Referent*innen gemeinsam schlau.

 

 

Teilnahme: Eine Teilnahme an einzelnen Tagen ist ebenfalls möglich.

Kosten: Kosten entstehen euch nur für An-/Abreise und ggf. für die Übernachtung.

Übernachtung: Eine Übernachtung in Doppelzimmern im Kolpinghaus Düsseldorf ist möglich. Eine Übernachtung kostet 10€ p. Person, zwei Übernachtungen 15€ p. Person inkl. Frühstück.

Anmeldung und Informationen: Bis zum 15. Juni per Mail bei Paul Schroeter (schroeter@kolping-ms.de). Für die Anmeldung kannst du auch das Anmeldung_NRW-Wochenende nutzen.

Bitte gebt bei der Anmeldung an:

  • Zu welcher/n Veranstaltung/en ihr euch anmeldet
  • Mit wie vielen Personen ihr anreist
  • Wer Eure Ansprechperson ist und wen ihr mitbringt
  • Wie viele Spieler*innen ihr für die Mannschaft der Kolpingjugend bereithaltet
  • Welche Trikotgrößen ihr benötigt
  • Ob ihr eine Übernachtungsmöglichkeit benötigt
  • Ob ihr spezielle Essenswünsche benötigt
Von KoBie, vor

Politik Pur – Politiker*innen-Grillen

Jedes Jahr im Herbst veranstaltet der BDKJ Aachen „Politik Pur“:

Es wird gegrillt und gegessen – daneben haben Jugendliche und Junge Erwachsene die Gelegenheit, mit Politiker*innen aus ihrer Region ins Gespräch zu kommen. Über all das, was unter den Nägeln brennt, was wir immer schon mal sagen wollten.

 

Zeit und Ort:

 

  • 28.08.2018 in der BDKJ Jugendbildungsstätte Rolleferberg in Aachen
  • 29.08.2018 in der DPSG Jugendbildungsstätte St. Georg in Wegberg

 

Wir freuen uns, wenn ihr auch dabei seid!

 

 

Von KoBie, vor

G8, G9: Warum ein Schritt zurück?

Die neue Landesregierung in NRW möchte G8 abschaffen und G9 wiedereinführen. Ich gehöre zum ersten G8-Jahrgang NRWs. Mein Jahrgang und ich waren Versuchskaninchen. Deshalb ist G8 ein wichtiges Thema für mich geworden. Mich haben die Berichterstattung und das Schlechtreden von G8 schon immer wütend gemacht und ich glaube nicht, dass die „Rückführung“ auf G9 die existierenden Probleme lösen wird.

Ein Hauptargument gegen G8 ist, dass man zu viel Zeit in der Schule verbringen würde und keine Zeit für Hobbys und die eigene Persönlichkeit bleibt. Das kann ich für mich und meine Geschwister definitiv nicht bestätigen. Ich hatte so viele Hobbys, die ich zum größten Teil auch über lange Zeit ausgeübt habe, dass es den Rahmen dieses Artikels sprengen würde, diese alle aufzuzählen. Jetzt mag man vielleicht sagen, dass ich kein Maßstab bin, aber in meinem Freundes- und Bekanntenkreis aus meiner und den umliegenden Schulen ist mir niemand bekannt, der nicht mindestens ein Hobby hatte. Dass das nicht nur mein persönlicher Eindruck ist, hat eine Studie der Universität Tübingen herausgefunden. Diese Studie zeigt, dass sich das Freizeitverhalten von G8- und G9-Schüler*innen in der Mehrheit der erfragten Bereiche nicht unterscheidet. Lediglich in den Bereichen Nebenjob (ob das für Schüler*innen wichtig ist, ist nicht Thema dieses Artikels) und Freunde treffen (die Freund*innen, die man sonst am Nachmittag getroffen hätte, sieht man ja trotzdem in der Schule) investieren G9-Schüler*innen mehr als 60 Minuten pro Woche mehr als G8-Schüler*innen.

Bildungsforscher Olaf Köller sagte in einem Gespräch mit tagesschau.de, dass es in den letzten Jahren zahlreiche Studien gab, die im Prinzip alle zu dem Schluss gekommen sind, dass es kaum nennenswerte Unterschiede zwischen G8- und G9-Abiturient*innen gibt. Obwohl ich Olaf Köller zustimme, gibt es meines Erachtens doch ein Problem: In einem System zur Schule zu gehen, das sich plötzlich ändert.

Durch die Änderung der Lehrpläne mussten neue Bücher gedruckt werden, davon war in den Hauptfächern lediglich das Deutschbuch rechtzeitig zu Beginn der fünften Klasse fertig. Das Englischbuch gab es erst zwei Jahre später. Ebenfalls gab es noch keine Mensen, als für uns der Nachmittagsunterricht in der siebten Klasse einsetzte und so mussten wir zum Mittagessen zur Kantine des Kreishauses laufen. Seit der Einführung von G8 sind mittlerweile mehr als zehn Jahre vergangen. Diese „Kinderkrankheiten“ zu Beginn sind mittlerweile geheilt. Eine erneute Umstellung des Bildungssystems würde wieder finanziellen und zeitlichen Aufwand bedeuten sowie ähnliche Umstellungsprobleme wie beschrieben mit sich bringen. Deshalb kann ich auch nicht verstehen, dass Schulministerin Frau Gebauer auf meine Frage bei Landtag.Live, ob die Einführung von G9 nicht etwas überstürzt sei, antwortete: „Nein, immerhin würden sie sich ja sogar bis zum Schuljahr 2019/2020 Zeit lassen.“ Diese Zeitspanne von anderthalb Jahren ist kürzer als die Zeit, die ich auf mein Englischbuch gewartet habe.

Irgendwie werde ich daher das Gefühl nicht los, dass es hier nur um Parteipolitik geht, die auf dem Rücken der Schüler*innen ausgetragen wird, um ihnen vermeintlich etwas Gutes zu tun, anstatt das aktuelle System zu verbessern. Denn ja, heute besteht ein viel höherer Leistungsdruck gegenüber Kindern und Jugendlichen – unabhängig von der Anzahl an Jahren, die sie in der Schule verbringen.

Konkrete Vorschläge, wie eine solche Verbesserung aussehen könnte, hat die Kolpingjugend NRW in ihrer Position zum Thema Freiräume beschrieben. In dieser tritt sie für eine ehrenamtsfreundliche Bildungsgestaltung in NRW ein und besonders die Forderungen im Bereich der Schul-, Jugend- und Finanzpolitik treffen hier zu.

Zum Beispiel könnte ein schlüssiges und einheitliches Ganztagskonzept entwickelt werden. Dieses sollte die Rahmenbedingungen schaffen für eine gelungene Kooperation mit Jugendverbänden, Sportvereinen, Musikschulen und anderen Organisationen. Zeit, über die junge Menschen selbstbestimmt verfügen können, kann durch einen freien Freitagnachmittag und einen weiteren regionalen freien Nachmittag geschaffen werden. So gibt es über mehrere Schuljahre hinweg feste Strukturen, auf die sich Schüler*innen und Lehrer*innen, aber auch Eltern und Organisationen verlassen können. Außerdem sollte die Möglichkeit bestehen, für ein gewisses Stundenkontingent von der Zeit in der Ganztagsschule freigestellt zu werden, um zivilgesellschaftlichen Aktivitäten, wie zum Beispiel einem ehrenamtlichen Engagement als Gruppenleiter*in, nachzugehen. Weitere Möglichkeiten, um den Stress für Schüler*innen zu verringern und die Persönlichkeitsentfaltung zu fördern, wären kleinere Klassen und individuellere Lehrpläne.

Das Geld, was für die Mehrkosten einer längeren Schulzeit ausgegeben würde (in Bayern wären das 600 Millionen €, weitere Infos hier), könnte man stattdessen anderweitig nutzen: zur Aus- und Fortbildung von Lehrer*innen, zur Verbesserung der Lehrmittel sowie für eine  Aufstockung des Kinder- und Jugendförderplans (KJP) des Landes NRW.

Das wäre aus verschiedenen Gründen sinnvoll: Zum einen ist die Qualität des Unterrichts viel wichtiger als die Quantität, die Dauer der Schulzeit. Zum anderen ist das, vom KJP finanzierte, non-formale und informelle Lernen von sehr großer Bedeutung. Von den aufgestockten KJP-Mitteln sollten aber nicht nur Projekte, sondern auch Strukturen wie Personal und Einrichtungen gefördert werden, denn es braucht diese Rahmenbedingungen und Strukturen, um auch langfristig Jugendarbeit zu sichern und für Projekte und Initiativen von Jugendlichen offen zu sein.

Ich würde mir wünschen, dass die Politiker*innen der NRW- Landesregierung und insbesondere im Bildungsministerium die U28-Brille aufsetzen würden und Veränderungen erzielen, die tatsächlich die Schulzeit von jungen Menschen verbessern und entspannen, anstatt einfach nur ein weiteres Schuljahr einzuführen.

 

Miriam Bovelett, Mitglied des Diözesanen Arbeitskreises (DAK)

 

Welche Erfahrungen habt ihr mit G8 und G9 gemacht? Wie seht ihr das ganze?

Teilt uns doch eure Meinung per Mail an dl@kolping-ac.de oder in den Kommentaren mit!

 

 

AG Politik goes Brüsseldorf

Wir, Miriam und Vincent, aus der AG Politik haben im vergangenen Jahr zwei Angebote der Kolpingjugend Deutschland und der Kolpingjugend NRW für euch getestet.

Die Woche vom 20. bis 24. November verbrachten wir in Brüssel bei der erstmals stattfindenden Europawoche #myeurope! Gemeinsam mit 14 anderen jungen Erwachsenen aus ganz Deutschland, die entweder selbst Kolpingmitglieder sind oder an Workcamps bzw. Jugendgemeinschaftsdiensten teilgenommen haben, haben wir Institutionen und Akteure der Europäischen Union kennengelernt.

Die anschließende Woche vom 27. November bis 1. Dezember verbrachten wir in der Landeshauptstadt Düsseldorf bei der elften Auflage von Landtag.Live. Gemeinsam mit acht anderen jungen Erwachsenen aus den Diözesanverbänden in NRW begleiteten wir jeder unsere*n „eigene*n“ Abgeordnete*n durch die Plenarwoche und führten verschiedene Gespräche mit Minister*innen, Abgeordneten sowie mit Interessensvertreter*innen der Kirche und der katholischen Jugendverbände.

 

Brüssel hat mehr zu bieten als Waffeln und Schokolade

Bei #myeurope! beschäftigten wir uns mit der Frage der sozialen Dimension Europas.

Zunächst brachten uns die Leiter der Woche, Alexander Suchomsky und Manuel Hörmeyer, mithilfe eines interaktiven Quiz einige Fakten über die EU näher. Außerdem fanden täglich Seminarsitzungen in den Räumlichkeiten der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) mitten im Europa-Viertel statt. Mit diesem Wissen waren wir gut gerüstet für die Gespräche der kommenden Woche.

Im imposanten Berlaymont-Gebäude der Europäischen Kommission wurden wir von Léon Delvaux, einem hochrangigen Mitarbeiter aus dem Kabinett Jean-Claude Junckers, empfangen. Die Begegnung war insbesondere von der Diskussion über die Reformideen des Kommissionpräsidenten geprägt, der in seinem Weißbuchfünf Zukunftsszenarien für die EU entwickelt hat. Außerdem trafen wir Jonathan Stabenow, den Referenten des Kabinetts von Marianne Thyssen, Kommissarin für Beschäftigung und Soziales. Als Einblick in die Interessenvertretung besuchten wir die Landesvertretung Nordrhein-Westfalen, das Informationsbüro des Deutschen Gewerkschaftsbundes und sprachen mit unserem Gastgeber, dem Generalsekretär der COMECE, Bruder Olivier Poquillion.

Im Gebäude des Europäischen Parlaments trafen wir die Europa-Abgeordneten und Kolping-Mitglieder, Dr. Peter Liese und Thomas Mann, jeweils zu einer Gesprächsrunde. Sie ermöglichten uns auch eine Führung durch das Parlament sowie die Teilnahme an der Ausschusssitzung für Internationalen Handel.

 

Keksdosen am Rhein?

Anders als in Brüssel haben wir in Düsseldorf das Parlament auf eigene Faust erkunden können, denn wir hatten alle eine*n eigene*n Abgeordnete*n, dem wir unsere ganz persönlichen Fragen stellen konnten und an dessen anstehenden Terminen wir teilnehmen durften. Da die meisten Abgeordneten montags Termine in ihrem Wahlkreis hatten, verbrachten wir die Zeit mit einer Führung vom Landtagsabgeordneten und Kolpingmitglied René Schneider. Dort kamen wir auch beim Betrachten des Landtagsmodells dem Rätsel der Keksdosen auf die Spur. Die Darstellungen der Plenar- und Fraktionssäle weisen – von oben betrachtet – eine große Ähnlichkeit mit Keksdosen auf.

Bei Landtag.Live war das zentrale Thema Digitalisierung in Schule und Arbeitswelt und so drehten sich auch die Gespräche mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Jugendminister Joachim Stamp sowie der Schulministerin Yvonne Gebauer um Fragen der Digitalisierung. Dieses Thema und auch der Vorschlag von Minister Stamp zur Einführung eines Jugendparlaments wurden bei einem Gespräch mit den jugendpolitischen Sprecher*innen der Fraktionen kritisch diskutiert.

Ähnlich wie in Brüssel schauten wir uns auch in Düsseldorf die Arbeit von Interessenvertretungen an. Wir trafen Sarah Primus, Vorsitzende des BDKJ NRW, und Antonius Hamers, den Leiter des Katholischen Büros.

Während Landtag.Live lernten wir auch den Landtag im Ganzen mit seinen alltäglichen Abläufen kennen. Bei einem Besuch im Sitzungsdokumentarischen Dienst konnten wir uns einen Überblick über die Arbeit der Stenograf*innen und der Audio-Redakteur*innen verschaffen und darüber, wie im Landtag protokolliert wird. Darüber hinaus hat das Petitionsreferat seine Tätigkeiten vorgestellt und ausgeführt, dass Petitionen zu den Grundrechten eines jeden Menschen in unserem Land gehören. Über Petitionen  können sich alle ganz einfach an Demokratie und Politik beteiligen.

 

Hast du auch Lust auf eine politische Woche mit Blick hinter die Kulissen? Jede*r ist herzlich eingeladen, egal ob in Schule, Ausbildung, Studium oder im Berufsleben. Wir werden euch hier im Youthletter über die nächsten Veranstaltungen informieren.

Youthletter 1/2018

Neues Jahr, neuer Youthletter – dieses Mal mit Good News, Berichten aus Brüsseldorf, einem politischen Kommentar zum Schulsystem und vielen Terminen.

Viel Spaß beim Lesen.

 

Von KoBie, vor

Weniger Müll an Weihnachten

In knapp einer Woche ist der erste Advent. Dann beginnt die Vorbereitung auf Weihnachten. Ich persönliche liebe die Adventszeit und Weihnachten. Überall sind Lichter und Kerzen, die Wohnungen und Häuser werden geschmückt und oft liegt der Geruch von Keksen und Bratäpfeln in der Luft. Es könnte alles so schön sein. Aber wusstet ihr, dass zum Weihnachtsfest 10 % mehr Müll produziert werden als im Rest des Jahres?

Neben besinnlichen Stunden und einer schönen Zeit mit meinen Lieben gehören auch für mich Geschenke zu Weihnachten dazu. Ich finde es unheimlich schön, andere zu beschenken, und mir zu überlegen, womit ich meinen Mitmenschen eine Freude machen kann. Doch gerade die Geschenke sind Teil des Müllproblems, welches schon beim Geschenkeeinkauf beginnt: Ich gebe zu, dass auch ich es sehr bequem finde, Dinge zu bestellen und direkt zu mir nach Hause liefern zu lassen. Doch dies hat Unmengen an Müll zur Folge: Alles ist doppelt und dreifach verpackt, damit beim Transport keine Schäden entstehen und eine erhöhte Belastung für die Umwelt durch die vielen Transporte kommt darüber hinaus noch hinzu. Um dies zu vermeiden, versuche ich inzwischen möglichst viele Dinge direkt vor Ort zu besorgen. Das nimmt natürlich etwas mehr Zeit in Anspruch, aber durch die Verwendung von mitgebrachten Einkaufstaschen lässt sich ein Großteil des Verpackungsmülls vermeiden. Und mit ein wenig Vorausplanung (Was bekomme ich wo? etc.) lässt sich der Weihnachtseinkauf auch stressfrei gestalten.

Auch schöne Verpackungen gehören für mich zum Verschenken dazu. Doch gerade beim Geschenke einpacken wird das Thema Nachhaltigkeit oft vergessen. Etwas nachhaltig zu verpacken, heißt, dass die Verpackung des Geschenks keine begrenzten natürlichen Ressourcen verschwendet und möglichst häufig wiederverwendet werden kann. Folien- und Glanzpapiere, sowie die klassischen Kunststoffgeschenkbänder bestehen aus Plastik. Plastik wird aus dem Rohstoff Erdöl hergestellt, der nur begrenzt vorhanden ist. Darüber hinaus werden nur geringe Mengen des Plastikmülls recycelt. Für mehr Nachhaltigkeit sollten Geschenke möglichst plastikfrei eingepackt werden. Und es gibt in der Tat einige kreative und abfallarme Verpackungsalternativen. Ich habe euch ein paar Tipps zusammengestellt, um Geschenke nachhaltig und umweltfreundlich zu verpacken:

Statt neues Geschenkpapier zu verwenden, kann man gebrauchtes Papier nutzen, das sonst im Müll landen würde. Beispielsweise alte Notenblätter für CDs oder eine alte Wanderkarte für eine Trinkflasche. Als Geschenkpapier können auch selbstgebastelte Collagen aus alten Zeitungen und Magazinen verwendet werden. Geschenktüten und Geschenkboxen lassen sich problemlos aus altem Papier und Karton selber basteln und gestalten. Selbst mit alten Konservendosen kann man Geschenke verpacken. Im Internet findet ihr zahlreiche Anleitungen dazu. Besonders nachhaltig sind wiederverwendbare Verpackungen wie Stoffbeutel, alte Keksdosen oder Einmachgläser. Eine weitere Möglichkeit ist das Geschenk im Geschenk: Tücher, Schals, Socken und Mützen eignen sich wunderbar, um andere Geschenke einzupacken. Solltet ihr doch größere Bögen Einpackpapier benötigen, verwendet Packpapier, dass ihr selbst beklebt, bemalt oder z.B. mit Kartoffeldruck bedruckt oder Recycling-Geschenkpapier (gibt es z.B. bei DM). Zum Dekorieren könnt ihr statt Kunststoffbändern Stoffbänder oder Naturbänder aus Hanf, Wolle, Jute oder Bast verwenden. Aus alter Pappe und Naturbast lassen sich auch prima Geschenkanhänger basteln. Natürlich nimmt das alles ein bisschen mehr Zeit in Anspruch, als Geschenke schon im Laden einpacken zu lassen. Aber ich persönlich finde es total schön, mir diese Zeit bewusst zu nehmen.  Und aus eigener Erfahrung kann ich euch sagen, dass meine „Naturverpackungen“ im letzten Jahr für eine schöne Überraschung gesorgt haben.

Es kann so einfach sein, Weihnachtsgeschenke kreativ und nachhaltig zu verpacken. Vielleicht habt ihr ja noch andere Ideen? Diese könnt ihr mir gerne mitteilen. Oder schickt ein Foto von eurer Geschenkverpackung. Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren und eine schöne, besinnliche und umweltschonende Weihnachtszeit!

Steffi, Diözesanleiterin der Kolpingjugend

 

PS: Natürlich sollte man nicht nur zur Weihnachten darauf achten, weniger Müll zu produzieren. Im aktuellen Kolpingmagazin findet ihr den Artikel „Eine Kampfansage an den Müll“ mit vielen Tipps, wie ihr im Alltag ohne großen Aufwand weniger Abfall produzieren könnt. Den vollständigen Artikel findet ihr hier.

 

 

Von KoBie, vor

Politik wieder hautnah erleben – Landtag.Live der Kolpingjugend NRW

Zum elften Mal fand Landtag.Live vom 27.11. bis 1.12. statt. 10 Teilnehmende aus den verschiedenen Teilen von NRW haben in dieser Woche einen intensiven und individuellen Einblick in die Landespolitik gewinnen können.

Während der Begleitung des „eigenen“ Abgeordneten haben die Teilnehmenden persönliche Fragen stellen können, Besuchergruppen empfangen oder an den anstehenden Terminen teilgenommen. Die Auswahl des Abgeordneten ist dabei ganz abhängig von den Interessen und Vorlieben der Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Bei gemeinsamen Gesprächen mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Jugendminister Joachim Stamp sowie der Schulministerin Yvonne Gebauer, beide von der FDP, haben die Teilnehmenden dann über Digitalisierung in Schule und Arbeitswelt diskutiert. Sowohl die beteiligten Minister*Innen und die Abgeordneten des Digitalisierungsausschusses stehen in den Überlegungen zur Digitalisierung noch ganz am Anfang. Eins ist dabei klar, bei diesem umfassenden Thema braucht es ebenso Bildungskonzepte und Angebote für Kinder und Jugendliche, Lehrer und Eltern, um sicher mit den neuen Medien umgehen zu können. „Nur weil man ein digital native ist, kann man sich noch lange nicht sicher im Netz bewegen und mit den neuen Medien verantwortlich umgehen“, lautet die Erkenntnis von Andreas Riedl, Diözesanleiter der Kolpingjugend Diözesanverband Paderborn und Teilnehmer der Woche.

Der Vorschlag von Minister Stamp zur Einführung eines Jugendparlamentes hat die Gemüter der Jugendverbandler*Innen erregt. In kritischer Auseinandersetzung mit dem Minister, den jugendpolitischen Sprecher*Innen der Fraktionen und der Vorsitzenden des BDKJ NRW, Sarah Primus, haben alle Teilnehmenden im Wochenverlauf ihre Ansichten ausgetauscht und Positionen formuliert.

Nicht nur im Austausch mit Sarah Primus, sondern auch mit Antonius Hamers, dem Leiter des Katholischen Büros, haben die Teilnehmenden die Arbeit von Interessenvertretungen in Düsseldorf kennengelernt. Der gemeinsame freie Sonntag ohne eine Ausweitung von Ladenöffnungszeiten ist ein gemeinsames Anliegen der Kolpingjugend NRW und des Katholischen Büros.

Während Landtag.Live lernten die Teilnehmenden auch den Landtag im Ganzen mit seinen alltäglichen Abläufen kennen. Bei einem Besuch im Sitzungsdokumentarischen Dienst konnten sich die Teilnehmenden einen Überblick über die Arbeit der Stenograf*Innen und der Audio-Redakteur*Innen verschaffen. Darüber hinaus hat das Petitionsreferat seine Tätigkeiten vorgestellt und ausgeführt das Petitionen zu den Grundrechten eines jeden Menschen in unserem Land gehören, um sich an Demokratie und Politik beteiligen zu können.

Mit zahlreichen politischen Eindrücken und Erfahrungen aus Düsseldorf fahren die Teilnehmenden nach Hause und sind motiviert für das nächste Mal Landtag.Live.

Paul Schroeter

Von KoBie, vor

#myeurope – Politik hautnah in Brüssel

Vom 20. bis 24. November fand erstmals die Europa-Woche der Kolpingjugend Deutschland statt. Dazu machten sich 16 junge Erwachsene aus ganz Deutschland auf den Weg nach Brüssel, um Institutionen und Akteure der Europäischen Union unmittelbar vor Ort kennenzulernen.

Für die jungen Teilnehmenden, die sich in Ausbildung, Studium oder bereits mitten im Berufsleben befinden, ging es nicht nur darum, einen Blick hinter die Kulissen der Macht zu werfen. Unter Leitung von Alexander Suchomsky und Manuel Hörmeyer ging es ferner darum, sich mit konkreten Fragen zur Zukunft Europas zu befassen. Vorbereitet wurden die Begegnungen in täglichen Seminarsitzungen, die in den Räumlichkeiten der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) mitten im Europa-Viertel stattfanden.
Im imposanten Berlaymont-Gebäude der Europäischen Kommission wurden die Teilnehmenden von Léon Delvaux, einem hochrangigen Mitarbeiter aus dem Kabinett Jean-Claude Junckers empfangen. Die Begegnung war insbesondere von der Diskussion über die Reformideen des Kommissionpräsidenten geprägt, der in seinem Weißbuch fünf Zukunftsszenarien für die EU entwickelt hat.

Darüber hinaus wurden im weiteren Verlauf der Woche Fragen zur sozialen Dimension Europas vertieft, u.a. bei den Besuchen in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen und dem Informationsbüro des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Daran knüpften die Begegnungen mit den Europa-Abgeordneten und Kolping-Mitgliedern, Dr. Peter Liese und Thomas Mann an. Hierbei wurde die Verzahnung von deutscher und europäischer Politik deutlich. Denn die anhaltende Suche nach einer neuen Bundesregierung in Berlin wirft natürlich ihre Schatten auf die Europapolitik. Außerdem erfuhren die Teilnehmenden bei den Gesprächen mit den beiden „Kolping-Abgeordneten“, wie Kolping sie im Hinblick auf ihr politisches Engagement geprägt hat und heute noch leitet.
Im Brüsseler Gebäude des Europäischen Parlaments durften die Teilnehmenden schließlich sehen, wie und wo Politik ganz konkret gemacht wird, u.a. bei einer Führung durch den Plenarsaal und einem Besuch im Ausschuss für Internationalen Handel. Daran schloss sich ein Besuch im Haus der Europäischen Geschichte an, deren Dauer-Ausstellung einen breiten Blick auf die Historie Europas wirft.
Die kirchenpolitische Dimension der europäischen Einigung wurde im Rahmen eines Gesprächs mit dem Gene-ralsekretär der COMECE, Bruder Olivier Poquillon, vertieft. Er gab einen Überblick darüber, wie die COMECE die Interessen der verschiedenen Bischofskonferenzen gegenüber den europäischen Institutionen vertritt. Außer-dem schaute Ulrich Vollmer auf ein Treffen mit den Teilnehmenden vorbei. In einer Diskussionsrunde zeigte der Bundessekretär des Kolpingwerkes Deutschland, der dieses Jahr zum Europasekretär von Kolping Europa gewählt wurde, auf, wie sich Kolping in europapolitischen Fragen einbringt.

Mit #myeurope hat die Kolpingjugend Deutschland neben der Jugendpolitischen Praxiswoche ein neues Angebot entwickelt, das jungen Erwachsenen eine Woche lang Einblicke in das politische Brüssel ermöglicht und auch im nächsten Jahr wieder stattfinden soll.

 

 

Kolpingjugend im Kolpingwerk Deutschland

Alexander Suchomsky

Jugendpolitischer Bildungsreferent

 

Bundestagswahl 2017 – Und wen wählst du?

Am Sonntag ist Bundestagswahl – und trotz aller Wahlplakate, TV-Duelle, Internetdiskussion und diverser Wahlkampfveranstaltungen fällt es vielen schwer, eine Wahlentscheidung zu treffen. Daher möchten wir euch heute verschiedene Möglichkeiten vorstellen, die euch kurz vor der Wahl noch dabei helfen können.

Warum wählen überhaupt wichtig ist? Das erklären wir hier.

 

Die Parteienlandschaft in Deutschland ist sehr vielfältig. In diesem Jahr werden in Nordrhein-Westfalen beispielsweise 23 Parteien zur Bundestagswahl antreten. Das sind ganz schön viele und nun geht es darum, die Partei zu finden, die in eurem Sinne Entscheidungen trifft und Politik so gestaltet, dass sie euren Vorstellungen entspricht. Doch wie findet man diese Partei?

Die meisten Parteien haben vor der Wahl ein Wahlprogramm veröffentlicht. Darin sind die Themen beschrieben, die der jeweiligen Partei wichtig sind und welche Ziele im Falle einer Wahl umgesetzt werden sollen. Die Wahlprogramme findet ihr z.B. hier: http://www.bundestagswahl bw.de/wahlprogramme_btwahl2017.html. Es ist aber gar nicht immer leicht, sich schnell zu informieren. Manche Wahlprogramme sind knapp 250 Seiten lang. Auf http://www.bundestagswahl-bw.de/wahlthemen_vergleich.html findet ihr eine Orientierungshilfe im Themen-Dschungel. Es gibt eine Gegenüberstellung der Aussagen, die die Parteien zu den Themen Arbeit und Soziales, Integration und Asyl, Sicherheit, EU und Außenpolitik, Steuern und Finanzen sowie Bildung treffen. Mit dabei sind alle Parteien, die momentan im Bundestag bzw. im Landtag in NRW vertreten sind.

 

Die Kolpingjugend Deutschland hat eine Online-Aktion zur Bundestagswahl 2017 gestartet. Bis zur Bundestagswahl werden regelmäßig die Positionen der Kolpingjugend zu verschiedenen Themen, die junge Menschen bewegen, veröffentlicht und daraufhin auch die Positionen der einzelnen Parteien beleuchtet. Bisher gibt es die Themen: „Integration und Flüchtlingspolitik“, „Zukunftsfähige Rente“ und „Mehr Europa“. Die Online-Aktion findet ihr hier: https://www.kolpingjugend.de/themen/bundestagswahl-2017/.

 

 

Eine weitere Entscheidungshilfe gibt es vom Bundesverband der katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB). Die Bundesleitung der KLJB hat einigen Parteien Fragen zu Themen gestellt, die nicht nur der KLJB, sondern auch jungen Menschen ganz allgemein wichtig sind. Die Fragen wurden von CDU/CSU, Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FDP beantwortet. Die insgesamt 43 „Wahlprüfsteine“ zu den verschiedenen Themen findet ihr hier: http://www.kljb.org/jede-stimme-zaehlt/jugendpolitik/

 

 

Daneben gibt es im Internet verschiedene Tools, um herauszufinden, welche zur Wahl zugelassene Partei eure eigene politische Haltung wiederspiegelt. Hier möchten wir euch drei verschiedene Onlineanwendungen vorstellen:

  1. „Der Wahl-O-Mat“

Der Wahl-O-Mat ist ein Onlinetool der Bundeszentrale für politische Bildung. Im ersten Schritt könnt ihr eure Meinung zu 38 verschiedenen Thesen abgeben. Alle zur Bundestagswahl zugelassenen Parteien können auf die gleiche Weise antworten. Nach der Beantwortung der Thesen könnt ihr eure Antworten gewichten, d.h. ihr könnt angeben, welche Themen euch besonders wichtig sind. Im nächsten Schritt dürft ihr bis zu 8 Parteien auswählen, mit denen eure eigene Meinung verglichen wird. Die Parteienauswahl könnt ihr beliebig oft ändern, ohne die Thesen wieder neu zu beantworten. Im letzten Schritt wird euch angezeigt, mit welcher Partei es die größte Übereinstimmung gibt. Daneben könnt ihr auch sehen, wie die Parteien ihre Antworten begründen.

 

  1. Der „Sozial-O-Mat“

Der Sozial-O-Mat ist ein Onlinetool der Diakonie Deutschland. Anders als beim Wahl-O-Mat geht es dort ausschließlich um soziale Kernthemen wie Familie, Flucht, Armut und Pflege. Die Standpunkte der sechs großen Parteien CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke, FDP und AfD werden miteinander verglichen. Das Programm startet nicht sofort mit den Fragen, sondern erklärt erst einmal, wo die politischen Probleme im jeweiligen Bereich liegen. Am Ende erfahrt ihr nicht nur, mit welcher Partei ihr die höchste Übereinstimmung habt, sondern auch wie die Parteien ihre Entscheidung begründen. Zusätzlich könnt ihr herausfinden, welche sozialen Folgen die getroffen politischen Entscheidungen für andere hätten.

 

  1. DeinWal.de

Auf dieser Website kann man einen Realitätscheck machen und Abstimmungen aus dem letzten Bundestag durchspielen. Aus über 200 realen Abstimmungen des letzten Bundestages wurden 42 Fragen zu verschiedenen Themenkomplexen ausgewählt und zusammengestellt. Es geht um Themen wie Ehe für alle, Mindestlohn, aber auch um die Energie- und Außenpolitik. Als Grundlage der Auswertung dient das tatsächliche Abstimmungsverhalten der Abgeordneten in der Vergangenheit. Dementsprechend fehlen hier natürlich die Positionen von FDP, AfD und anderen kleinen Parteien, da sie in der letzten Legislaturperiode nicht im Parlament vertreten waren. Am Ende könnt ihr sehen, welche Partei mehrheitlich so abgestimmt hat wie ihr.

 

Wir hoffen, dass euch unser Beitrag bei der Meinungsbildung hilft und sind schon sehr gespannt auf die Bundestagswahl.

Gleichzeitig möchten wir euch noch einmal dazu ermutigen, euer Wahlrecht und somit euer Recht auf Mitbestimmung zu nutzen. Denn es gilt weiterhin: Nur wer wählt, kann etwas verändern. Und nicht wählen, stärkt die Falschen – immer!

 

 

Youthletter 4/2017

Kurz vor den Bundestagswahlen gibt es einen neuen Youthletter. Darum lest ihr auch, wo ihr Unterstützung findet, wenn ihr noch nicht wisst, wo ihr am Sonntag euer Kreuz machen wollt.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen!

 

Von KoBie, vor

Der Urlaub im Stau

Neulich musste ich auf den Bahamas arbeiten. Um auf diesen karibischen Inselstaat zu kommen, reiste ich mit Zwischenstopp in Miami/ USA an. Das hat sehr viel Zeit im Vorfeld und am Flughafen in Anspruch genommen. Ohne Reisepass statt Personalausweis und ein ESTA-Visum ging gar nichts. Als das Flugzeug gelandet ist, erfolgte zunächst eine elektronische Befragung und ein Finger- und Gesichtsscan an einem Automaten. Anschließend fand dasselbe Spiel am Schalter mit einem amerikanischen Grenzbeamten statt. Dass war für mich völlig neu.

Seit meiner Kindheit kenne ich nur offene Grenzen in Europa. „Mal eben“ nach Holland zum Shoppen, ans Meer oder einfach mal bei einer ausgedehnten Radtour die Grenzen überqueren. Im Urlaub nach Frankreich, Italien, Spanien oder nach Österreich – das alles nur mit einem Personalausweis und meist ganz ohne Kontrollen.

Ich bin in einer Zeit groß geworden, in der Dank des Schengener-Abkommens die Grenzen in fast ganz Europa offen und Grenzkontrollen abgeschafft sind. Doch das war nicht immer so.

Wenn ich meine Mutter frage, wie es denn früher war, in die Niederlande einzureisen, dann bekomme ich einige Geschichten von der Grenze zu hören. Viele beginnen mit Stau an den Grenzübergängen. Sie erzählt von Beamten, die jedes Auto einzeln, oftmals inklusive Kofferraum kontrollierten. Auch Personen- und Passkontrollen gab es, aber nicht mit Fingerscan und EDV- Auswertung. Ein Beamter nahm den Ausweis und verschwand gefühlte Ewigkeiten im Büro, um die Personalausweisnummer mit telefonbuchdicken Fahndungslisten/Büchern abzugleichen. Da verbrachte man den Urlaub zunächst im Stau an der Grenze. Da war nichts mit „mal eben“ nach Holland fahren.

Jetzt sagen viele: „Ja, das war ja früher. Die Reisefreiheit ist ja heute im Schengener-Abkommen und der Europäischen Union fest verankert.“ Trotzdem – die Reisefreiheit bröckelt.

Verfolgt man regelmäßig die Nachrichten, findet man viele Beispiele von Ländern, die an der Errungenschaft der Reisefreiheit kratzen.

Frankreich hat sich nach den Terroranschlägen seit 2015 und dem Ausrufen des Ausnahmezustands dazu entschieden, Grenzkontrollen an allen Landesgrenzen, auch zu Deutschland, zu intensivieren, was auch hier zu Einschränkungen im Reiseverkehr führt.

Das jedoch gravierendste Beispiel aus der letzten Zeit ist Ungarns Umgang mit der Reisefreiheit. Mit dem Inkrafttreten der EU-Verordnung 458/2017 zur Änderung des Schengener Grenzkodex muss beim Überschreiten aller ungarischer Grenzen nicht nur die Gültigkeit von Reisedokumenten überprüft werden, sondern auch jedes Reisedokument systematisch mit einschlägigen Datenbanken abgeglichen werden.
Diese Kontrollpflicht trifft auch EU-Bürger und andere Personen, die EU-Freizügigkeit genießen. Diese Art der Einreise hat schon mehr mit einer Einreise in die USA zu tun als mit der ursprünglichen Idee des Schengener Abkommens.

Deshalb hat sich die Kolpingjugend in der Stellungnahme „Mehr Europa ist die Lösung – Für die Einheit Europas und gegen nationale Alleingänge“ gegen eine solche Grenzundurchlässigkeit positioniert.

„Durch den grenzenlosen Personen- und Güteraustausch (Reisefreiheit) innerhalb der EU ist die europäische Idee in unvergleichlicher Weise verwirklicht worden. Die temporäre Aussetzung des Schengener Abkommens durch verschiedene Mitgliedsstaaten ist jedoch zu einer großen Gefahr für diese europäische Grundfreiheit geworden. Die Kolpingjugend fordert daher die strikte Beibehaltung des freien Personen- und Güteraustauschs innerhalb der EU. Freier Grenzverkehr ist und bleibt die notwendige Voraussetzung für einen intensiven Austausch zwischen den Völkern Europas.“

Ich persönlich schätze die Zeit der offenen Grenzen, der Reisefreiheit und die Möglichkeiten, die ich dadurch bekomme – das „mal eben“ in ein anderes Land reisen und andere Orte, Menschen und Kulturen kennen zu lernen, so wie ich es seit meiner Kindheit gewohnt bin. Wenn sich noch mehr Staaten abschotten und ihre Grenzen dicht machen, beziehungsweise stundenlange Grenzkontrollen einführen, wird reisen nicht mehr unbeschwert möglich sein. Aus diesem Grund lohnt es sich, für die Reisefreiheit und offene Grenzen einzustehen.

 

Vincent Stenmans

Diözesanleiter der Kolpingjugend DV Aachen

Tag des Grundgesetzes

„Alle Menschen sind gleich, aber manche sind gleicher“ heißt es in George Orwells Werk „Farm der Tiere“.

Was das mit Gerechtigkeit zu tun hat?
Heute ist Tag des Grundgesetzes. Mit Inkrafttreten des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 wurde außerdem die Bundesrepublik Deutschland gegründet. Seit dem 3. Oktober 1990 gilt das Grundgesetz für das wiedervereinte Deutschland.

Das Grundgesetz besteht aus 19 Artikeln. So heißt es in Artikel 3:

„Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. […] Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

Deswegen ist es uns wichtig, uns dafür einzusetzen, dass wir auch weiterhin in einem bunten Land leben können. In einem Land, in dem die Würde eines jeden Menschen zählt. In dem Hass und Panikmache keinen Platz finden. In dem wir aufstehen und der Welt immer wieder ein menschliches Gesicht geben.

Von KoBie, vor

DAK-DL – Vom Ausbrechen aus Räumen und Spinnen großer Ideen

Vom 28. bis 30. April tagte die Frühjahrs-DAK-DK-Klausur in Essen. Mit dabei waren auch andere Mitglieder der Teams und AGs auf Diözesanebene, die an diesem Wochenende gearbeitet haben.

2017-04-30 DAK-DL-Klausur TeamEscape

Los ging es am Freitag mit dem Abendessen, gefolgt von einem Fußmarsch zum Abendprogramm. Kaum angekommen, stellten wir fest, dass wir uns in zwei Gruppen wieder heraustüfteln mussten. Wir haben also TeamEscape ausprobiert und für gut befunden.

Was genau, wir in diesen Räumen so alles erlebt haben, verraten wir euch nicht, wir wollen ja niemandem den Spaß am ausbrechen verderben.

 

Der Samstag stand ganz im Zeichen der AGs und Teams. So wurden Veranstaltungen geplant – mehr Infos gibt es bald hier – die AG Politik und das Ö-Team haben an ihren Aufgaben gearbeitet. Eine ganze Menge hat sich auch fürs Fairmobil getan. Die AG Schwerpunkt hat sich vom TeamEscape inspirieren lassen und viele spannende Ideen ausgearbeitet, die demnächst vorgestellt werden – online und live, an Pfingsten und an Kolping & Friends wird es also eine Menge zu entdecken und auszuprobieren geben.

Seid gespannt!

Ich gehe wählen!

2017 ist für Nordrhein-Westfalen ein „Superwahljahr“. Neben den Landtagswahlen in NRW findet im September auch die Bundestagswahl statt. Wir leben in einem Land, in dem jeder Bürger ab 18 Jahren das Recht hat, wählen zu gehen. Dies ist ein großes Privileg und keinesfalls selbstverständlich. Das Wahlrecht gibt jedem einzelnen von uns die Möglichkeit, mitzubestimmen, welche politischen Ziele umgesetzt werden.

Ich erinnere mich noch gut an meine erste Bundestagswahl. Der Stimmzettel hat mich irgendwie an die Speisekarte in einem Restaurant erinnert. Soviel Auswahl – aber wie soll ich mich entscheiden? Vor der Wahl war ich ziemlich eingeschüchtert. Schließlich ist eine Bundestagswahl etwas anderes als ein Essen in einem Restaurant auszusuchen.

Wählen an sich ist eigentlich ganz einfach: Man muss nur zwei Kreuze machen. Aber diese zwei Kreuze haben weitreichende Folgen. Sie sind mitentscheidend dafür, wer künftig die politischen Entscheidungen trifft. Wählen ist also eine große Verantwortung. Aber bin ich wirklich dazu in der Lage, diese Verantwortung zu tragen? Im Vorfeld zur Wahl bin ich verschiedene Optionen für mich durchgegangen.

 

  • Option 1: Ich könnte nicht zur Wahl gehen.

Wenn ich nicht wählen gehe, überlasse ich es anderen, für mich zu entscheiden. Aber will ich das wirklich? Ich treffe ja auch sonst die meisten Entscheidungen selber. Ich entscheide, was ich anziehe, welche Schule ich besuche, welchen Beruf ich ausüben möchte, wie ich meine Freizeit gestalte. Die Entscheidungen, die in der Politik getroffen werden, beeinflussen so viele Bereiche meines Lebens. Kann ich da wirklich anderen die Wahl überlassen? Oft hört man: Warum soll ich wählen gehen – es ändert sich ja doch nichts. Aber wenn ich nicht wähle, habe ich ja noch nicht mal versucht, etwas zu verändern.  Darüber hinaus ist es ein großes Privileg, dass wir in einer Demokratie leben und wählen gehen dürfen, dafür haben viele unserer Vorfahren gekämpft. In vielen anderen Ländern der Erde ist das nicht selbstverständlich.  Mein Wahlrecht ist mein Recht auf politische Mitbestimmung und mitbestimmen möchte ich in jedem Fall. Option 1 schied also für mich aus.

 

  • Option 2: Einfach wählen

Ich könnte zur Wahl gehen und einfach meine Kreuze machen. Dann habe ich die Verantwortung übernommen und mitbestimmt. Aber mache ich es mir damit nicht zu einfach? Eine Wahl ist ja schließlich kein Lottospiel. Ich wähle willkürlich aus und hoffe, dass die dann alles richtig machen? So mache ich das sonst ja auch nicht. Ich gehe ja auch nicht einkaufen und nehme einfach irgendwas. Oder lerne den erstbesten Beruf, der mir einfällt und setze darauf, dass dieser Beruf dann zu mir passt. Ich mache mir ja schon immer Gedanken, bevor ich mich für etwas entscheide. Option 2 war also auch nicht die Lösung.

 

  • Blieb noch Option 3: Informationen sammeln, vergleichen und entscheiden, welche Partei am besten zu mir passt!

Diese Option erforderte natürlich ein wenig Zeit und Arbeit. Aber wenn es um meine Zukunft geht, sollte mir das doch ein bisschen Mühe wert sein. Sich zu informieren, war gar nicht so schwierig: Alle Parteien haben ein Grundsatzprogramm. In diesem beschreiben die Parteien, welche Wertvorstellungen sie haben, wie sie sich die Gesellschaft vorstellen und welche Ziele sie in Bezug auf verschiedene Themen (Bildung, Wirtschaft, Arbeit,…) verfolgen und wie sie diese umsetzen wollen. Also musste ich nur noch schauen, wo es Gemeinsamkeiten mit meinen eigenen Werten und Positionen gibt. Vielleicht gibt es keine hundertprozentige Übereinstimmung mit einer bestimmten Partei, aber es ist möglich, eine Partei zu finden, mit deren Ansichten man gut mitgehen kann. Natürlich gibt es noch viel mehr Möglichkeiten, sich zu informieren, als nur das Wahlprogramm der Parteien zu lesen. Ich könnte z.B. den Wahl-O-Mat nutzen. Der Wahl-O-Mat ist ein Programm, bei dem man anhand von verschiedenen Thesen herausfinden könnt, welche Partei zu einem passt. Und das macht sogar Spaß.

In vielen Orten gibt es Veranstaltungen, wie Gesprächsrunden oder Podiumsdiskussionen, bei denen man sich mit Abgeordneten oder Kandidierenden zu ihren Themen austauschen kann. Viele Kandidaten und Kandidatinnen sind auch dazu bereit, Jugendgruppen zu besuchen und Fragen zu beantworten, die Kindern und Jugendlichen wichtig sind. Ich gebe zu, vor meiner ersten Wahl habe ich das nicht getan. Verschiedene Veranstaltungen mit Politikern und Politikerinnen, die ich inzwischen besuchen durfte, haben mir gezeigt, dass die Meinung der Jugendverbände und somit die Meinung von Kindern und Jugendlichen durchaus gehört wird und es in jedem Fall gut und wichtig ist, miteinander ins Gespräch zu kommen. Für mich fühlt es sich gut an, mir vorher klar zu machen, was ich wählen will und warum. Wählen macht Spaß und ich nutze mein Grundrecht auf demokratische Mitbestimmung. Option 3  ist definitiv meine Option!

 

Ich kann nur jeden von euch dazu ermutigen, euer Wahlrecht und somit euer Recht auf Mitbestimmung zu nutzen. Denn nur wer wählt, kann etwas verändern. Und Nichtwählen stärkt die Falschen – immer!

Steffi Laskowski

Diözesanleiterin der Kolpingjugend DV Aachen

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Wir stehen für ein Wir!

Auf der Bundeskonferenz im März 2017 berieten die Delegierten über ein mögliches Positionspapier der Kolpingjugend Deutschland gegen das Grundsatzprogramm der AfD.

Christ zu sein, heißt für uns auch, politisch zu sein. Wir können nicht nur schweigend daneben sitzen und zu gucken, weil wir die Welt bunt machen wollen. Deswegen ist es uns ein großes Anliegen, Stellung zu beziehen, denn:

„Wir verfolgen die politischen Entwicklungen in den Ländern, im Bund und in Europa sehr aufmerksam. Mit Blick auf die anstehenden Wahlen stellen wir uns gegen den aufgekommenen Rechtspopulismus. In unserer Demokratie werden die Errungenschaften einer freien Religionsausübung, einem offenen Europa und einem respektvollen Umgangston frei von Menschenverachtung zunehmend in Frage gestellt. Rechtspopulistische Haltungen sind für uns nicht akzeptabel.
Hierzulande, aber auch in ganz Europa, entwickeln sich seit geraumer Zeit gesellschaftliche Strömungen, die auf politischer Ebene in Deutschland durch die AfD in der Öffentlichkeit auftreten. Wir wollen nicht, dass rechtes Gedankengut in der Mitte unserer Gesellschaft „salonfähig“ wird.“ (aus: Wir stehen für ein Wir – Positionierung der Kolpingjugend zum Wahljahr 2017 gegenüber dem Grundsatzprogramm der Afd, S. 1.)

Das komplette Positionspapier kannst du hier runterladen.

Mehr Europa ist die Lösung

Als ein  Ergebnis der Bundeskonferenz der Kolpingjugend wurde der Antrag „Mehr Europa ist die Lösung“ beschlossen.

Mit dieser Positionierung fordert die Kolpingjugend Deutschland den Erhalt und Schutz der europäischen Gemeinschaft

  • für eine gemeinsame, menschliche Lösung zur Flüchtlingskrise in Europa
  • für eine europäisch, menschliche Lösung für die Krisenherde auf der Welt und damit für den Ursprung der Flüchtlingskrise
  • für offene Grenzen in Europa
  • für ein Strukturprogramm und somit gegen die Jugendarbeitslosigkeit in Europa
  • für die Unabhängigkeit von Medien und Justiz und damit die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit in Europa
  • gegen rechte Strömungen in Europa
  • für ein gestaltendes und aktives Europaparlament
  • für einen gesamteuropäischen Austausch.

Die ganze Positionierung kannst du hier nachlesen.

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