Europa-Wahl 2019 – Und warum wählst du?

Was bisher geschah:

Vor anderthalb Jahren war Bundestagswahl in Deutschland. Anlässlich dieser Wahl hat Steffi Laskowski im Youthletter 2017/02 einen Artikel geschrieben, indem sie die drei Optionen vorgestellt hat, wie man sich bei einer Wahl verhalten kann. Für die Europawahl ist dieser Artikel wieder aktuell.

Ihre drei Optionen lauten:

  1. Nicht zur Wahl gehen. Aber in einer Demokratie zu leben, ist ein Privileg, dass man nutzen sollte.
  2. Einfach irgendwo Kreuze setzen. Aber für viele andere Dinge im Leben entscheidet man sich auch nicht willkürlich.
  3. Informationen sammeln, vergleichen und entscheiden, welche Partei am besten zu mir passt. Dies ist natürlich die anspruchsvollste Variante, aber Steffi zählt gute Gründe und Möglichkeiten auf, warum und wie man sich am besten informieren kann.


Was auf den Social-Media-Kanälen so passierte:

Die Projektgruppe Europa der Kolpingjugend Deutschland hat im vergangen halben Jahr unter #myeurope Beiträge gepostet, um sich für die EU stark zu machen und über die EU zu informieren. Bisher gab es jeden Montag einen neuen Post, aber je näher es auf die Europawahl zugehen wird, desto mehr Beiträge werden auch unter diesem Hashtag zu finden sein. Wenn du also immer schon mal wissen wolltest, was eine Postkarten-Briefmarke und die EU gemeinsam haben, oder was eigentlich der Unterschied zwischen Europäischem Rat, Ministerrat, Rat der Europäischen Union, EU-Kommission und EU-Parlament ist, solltest du dir unbedingt die Beiträge ansehen.

Der Hashtag wird aber inzwischen nicht nur von der Kolpingjugend Deutschland genutzt. Auch die AG SocialMedia der Kolpingjugend DV Aachen hat im Februar darunter gepostet. Ihr Hauptaugenmerk lag darauf, wie die EU unser Leben im Sinne unseres Schwerpunktthemas „stark füreinander fair miteinander“ in den drei Gerechtigkeiten (soziale, internationale und ökologische Gerechtigkeit) beeinflusst.

Ich geh zur Europawahl, weil…

Europa-Monat: Welche Angebote nutze ich eigentlich von der EU?

Im Mai steht die Europawahl an – deswegen nutzen wir dieses Jahr den Februar und beschäftigen uns mit Europa und der EU in ein paar Ausschnitten und Aspekten. Regelmäßig gibt es dazu Posts auf Facebook und Instagram, einige Themen werden auch hier aufgegriffen.

Mal eben nach Holland und Pommes snacken! – fällt  mir als erstes ein… und ich ärgere mich ein bisschen, denn die wirklich coolen Angebote habe ich selbst noch nie genutzt.

Was ich meine?

Interrail zum Beispiel, durch ganz Europa mit dem Zug (günstigere Tickets bekommt man bis einschließl. 27). Die EU hat im letzten Sommer 15.000 Tickets an 18-jährige verlost!

Oder das ERASMUS + Förderprogramm, bei dem man nicht nur Studiensemester im EU-Ausland verbringen kann, sondern auch Praktika (Studierende und Auszubildende) gefördert werden. Wem die EU Grenzen auf dem europäischen Kontinent zu klein sind, sollte unbedingt mal schauen, welche Ziele zum EU-Überseegebiet gehören (ja, auch karibische Inseln sind dabei).

Neu ist außerdem die Initiative „europäischer Solidaritätskorps“. Im Prinzip handelt es sich um eine Datenbank (Registrierung ab 17 Jahren und bis 30 möglich) von Organisationen im In- und Ausland, die Menschen für ihre solidarischen Projekte suchen. Du hast die Möglichkeit 2 – 12 Monate freiwillig, im Praktikum oder sogar mit Festanstellung eins von vielen Projekten zu unterstützen. Themen sind u.a. Sport, Kultur, Gesundheit, Naturschutz, Inklusion und Integration.

Alles Möglichkeiten deinen EU-Horizont kulinarisch, abenteuerlich, engagiert und neugierig zu erweitern. Mehr Infos findest Du unter den Links unten.

Ich glaube ich suche mir für dieses Jahr direkt etwas raus… und zwar nicht nur Pommes in Holland  😉

Was bietet die EU jungen Menschen? https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/was-bietet-die-eu-jungen-menschen–456222

Interrail: https://www.interrail.eu/de/sonderangebote/ermaessigungen-fuer-jugendliche-bei-interrail

Europäischer Solidaritätskorps: https://europa.eu/youth/solidarity/faq_de

ERASMUS +: (Studierende) https://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/opportunities/students_de (Praktika) https://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/opportunities/trainees_de

#myeurope – Politik hautnah in Brüssel

Vom 20. bis 24. November fand erstmals die Europa-Woche der Kolpingjugend Deutschland statt. Dazu machten sich 16 junge Erwachsene aus ganz Deutschland auf den Weg nach Brüssel, um Institutionen und Akteure der Europäischen Union unmittelbar vor Ort kennenzulernen.

Für die jungen Teilnehmenden, die sich in Ausbildung, Studium oder bereits mitten im Berufsleben befinden, ging es nicht nur darum, einen Blick hinter die Kulissen der Macht zu werfen. Unter Leitung von Alexander Suchomsky und Manuel Hörmeyer ging es ferner darum, sich mit konkreten Fragen zur Zukunft Europas zu befassen. Vorbereitet wurden die Begegnungen in täglichen Seminarsitzungen, die in den Räumlichkeiten der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) mitten im Europa-Viertel stattfanden.
Im imposanten Berlaymont-Gebäude der Europäischen Kommission wurden die Teilnehmenden von Léon Delvaux, einem hochrangigen Mitarbeiter aus dem Kabinett Jean-Claude Junckers empfangen. Die Begegnung war insbesondere von der Diskussion über die Reformideen des Kommissionpräsidenten geprägt, der in seinem Weißbuch fünf Zukunftsszenarien für die EU entwickelt hat.

Darüber hinaus wurden im weiteren Verlauf der Woche Fragen zur sozialen Dimension Europas vertieft, u.a. bei den Besuchen in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen und dem Informationsbüro des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Daran knüpften die Begegnungen mit den Europa-Abgeordneten und Kolping-Mitgliedern, Dr. Peter Liese und Thomas Mann an. Hierbei wurde die Verzahnung von deutscher und europäischer Politik deutlich. Denn die anhaltende Suche nach einer neuen Bundesregierung in Berlin wirft natürlich ihre Schatten auf die Europapolitik. Außerdem erfuhren die Teilnehmenden bei den Gesprächen mit den beiden „Kolping-Abgeordneten“, wie Kolping sie im Hinblick auf ihr politisches Engagement geprägt hat und heute noch leitet.
Im Brüsseler Gebäude des Europäischen Parlaments durften die Teilnehmenden schließlich sehen, wie und wo Politik ganz konkret gemacht wird, u.a. bei einer Führung durch den Plenarsaal und einem Besuch im Ausschuss für Internationalen Handel. Daran schloss sich ein Besuch im Haus der Europäischen Geschichte an, deren Dauer-Ausstellung einen breiten Blick auf die Historie Europas wirft.
Die kirchenpolitische Dimension der europäischen Einigung wurde im Rahmen eines Gesprächs mit dem Gene-ralsekretär der COMECE, Bruder Olivier Poquillon, vertieft. Er gab einen Überblick darüber, wie die COMECE die Interessen der verschiedenen Bischofskonferenzen gegenüber den europäischen Institutionen vertritt. Außer-dem schaute Ulrich Vollmer auf ein Treffen mit den Teilnehmenden vorbei. In einer Diskussionsrunde zeigte der Bundessekretär des Kolpingwerkes Deutschland, der dieses Jahr zum Europasekretär von Kolping Europa gewählt wurde, auf, wie sich Kolping in europapolitischen Fragen einbringt.

Mit #myeurope hat die Kolpingjugend Deutschland neben der Jugendpolitischen Praxiswoche ein neues Angebot entwickelt, das jungen Erwachsenen eine Woche lang Einblicke in das politische Brüssel ermöglicht und auch im nächsten Jahr wieder stattfinden soll.

 

 

Kolpingjugend im Kolpingwerk Deutschland

Alexander Suchomsky

Jugendpolitischer Bildungsreferent

 

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