Mitte März verkündigt die Glaubenskongregation, dass es weiterhin nicht erlaubt ist, gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu segnen.

Auf diese Absage gibt es viele Reaktionen: Meine Timeline auf den Social-Media-Kanälen verfärbt sich in Regenbogenfarben.

Ich bin hin- und hergerissen: Auf der einen Seite bin ich wütend und enttäuscht. Meine Kirche ist immer noch nicht auf dem aktuellen Stand, in der Wirklichkeit angekommen. Menschen werden diskriminiert, weil sie sind, wie sie sind. Vielleicht bin ich auch eher mutlos als enttäuscht. Weil Enttäuschung auch Überraschung bedeutet – und überrascht war ich doch eher davon, dass es eine Stellungnahme gab, nicht von deren Inhalt.

Auf der anderen Seite bin ich voller Hoffnung: So viele Menschen haben sich nach der Aussage der Glaubenskongregation positioniert: Für eine bunte Kirche. Eine Kirche, in der Gott alle Menschen bedingungslos liebt. Für eine Kirche, in der Liebe keine Sünde ist. Für eine Kirche, in der Beziehungen nicht nur dann gesegnet werden, wenn sie „richtig“ sind.

Liebt – so wie ihr seid, von ganzem Herzen. Liebe ist Segen.

Engagement des BDKJ Aachen zur katholischen Sexuallehre

Auf der außerordentlichen BDKJ-Diözesanversammlung im Januar 2021 fordert die Konferenz die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften.

Den vollständigen Antrag kannst du hier nachlesen:

Im Rahmen der Auseinandersetzung mit der katholischen Sexuallehre gibt es eine Sammlung von Statements von persönlich Betroffenen, Expert*innen und katholischen Initiativen.

Auch das Kolpingwerk DV Aachen bezieht Stellung:

Das Kolpingwerk Diözesanverband Aachen solidarisiert sich mit den Jugendverbänden im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Aachen, die im Januar 2021 einstimmig dafür eingetreten sind, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften gesegnet werden können.

Die Ablehnung dieser Forderung durch die römische Glaubenskongregation können und wollen wir nicht hinnehmen. Die Argumentation ist für uns nicht nachvollziehbar und entspricht nicht unserer Haltung zur Würde des Menschen als Geschöpf Gottes. Sie entspricht nicht einer humanen Moralethik, die bedingungslos die Würde eines jeden Menschen achtet, und die anerkennt, dass Treue, Fürsorge und Liebe auch in Partnerschaften außerhalb der Ehe vorkommen.

Wir freuen uns über die zahlreichen Zusagen von Seelsorger*innen unseres Bistums, entgegen des Verbots auch in Zukunft gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu segnen und ermutigen Bischof Dr. Helmut Dieser, es ihnen gleich zu tun.

Einstimmig beschlossen durch das Diözesanpräsidium am 23.03.2021

Kategorien: Allgemein

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